Donnerstag, 22. April 2021 – 19:30 Uhr
Thema: Industrie, Mittelstand & StartUps – Südbadens wichtigste Bodenschätze & Ressourcen
Gäste:
Marion Gentges,
MdL (Lahr)
Dr. Thomas Scheuerle,
Geschäftsführer BadenCampus
Diana Stöcker,
Bürgermeisterin Rheinfelden
Moritz Gerig,
Chief Sales Officer der SMP in
Bötzingen (ehem. „Peguform“)
David Striegel,
Startup Calotti
Fazit:
- Dauer: 19:30 – 21:20 Uhr
- 28 Teilnehmer (eingewählte Geräte)
Erkenntnisse:
- Insbesondere für StartUps an deutschen Standorten sind Netzwerke in Politik und zu Financiers immens wichtig – aufgrund verschiedener nationaler Strategien noch wichtiger als für StartUps im benachbarten Ausland (CH, FR, AT).
- Corona-Pandemie: Viele StartUps konnten Dank Kurzarbeit am Markt bestehen. Dennoch wird auch Seitens zahlreicher StartUps kritisiert: „Umsatz ist nicht gleich Gewinn!“ StartUps als auch Mittelstand kritisieren die überbordende Bürokratie bei Beantragung der Corona-Hilfen. (Diana Stöcker)
- StartUps sind relativ krisensicher, da sie versuchen, angepasste Lösungen zu finden. Insbesondere im Bereich E-Commerce brachte die Pandemie große Chancen mit sich. (Dr. Thomas Scheuerle)
- Appell an Schulen, Universitäten und Berufsschulen: „Wir müssen das Experimentieren fördern!“ Es gibt bereits sehr viel gute Maßnahmen – aber die guten Ansätze müssen praxisnahe weitergedacht und weiterentwickelt werden. (Dr. Thomas Scheuerle)
- Die sich schnell verändernden Arbeitswelten werden teils als Herausforderungen wahrgenommen, die vielen Menschen Angst machen.
- Denn die Arbeitswelt wird immer stärker professionalisiert. Dies bedarf immer mehr Fachkräfte. Andererseits geht die Entwicklung im Bereich Industrie 4.0 hin zu mehr Robotik. Zum Beispiel in der Automobilbranche werden ganze Lagerhallen von Robotern überwacht und bewirtschaftet.
- Im Prozess „Industrie 4.0“ gibt es einen strukturellen Wandel des Arbeitsmarkts bzw. der Arbeitsplätze. Wir müssen diesen Wandel sozialverträglich mitgestalten! (Marion Gentges)
- Ja, es gibt immer weniger Arbeitsplätze für geringqualifizierte ohne Berufs- oder ohne Schulabschluss. Der Einsatz neuer Technologien muss aber nicht zwingend dazu führen, dass Menschen mit geringerer Qualifikation keine Jobs mehr finden.
- Deutschland ist ein Hochlohnland – wir müssen schauen, dass wir im globalen Wettbewerb einerseits wettbewerbsfähig bleiben – andererseits aber auch die Arbeitsplätze im Land halten. Es gilt, dass automatisierte Lager, steuerlose Roboterfahrzeuge und Maschinen den Menschen unterstützen und gemeinsam mit ihm zusammenarbeiten – und dennoch wird es auch weiterhin Arbeiten geben, die keine Maschine, kein Roboter übernehmen kann. (Moritz Gerig)
- Die Industrie braucht mehr Förderung – und weniger Subventionierung. Förderung in angewandte Wissenschaft – in Köpfe. Denn Deutschland IST Innovationsland – der erste PKW – und auch der weltweit erste Computer – beide stammten aus Deutschland. Solche Innovationen / Megatrends gilt es zu fördern, gemeinsam zu entwickeln und die Technologie im Land / der EU zu halten!
- Bei verschiedenen, insbesondere bei kleinen StartUps, die ausschließlich digital, über verschiedene Vertriebsplattformen ihre Waren vertreiben, hat die Corona-Pandemie den Vertrieb angekurbelt. Allerdings profitierten davon vor allem Big Player. Hier gilt es aufzupassen, dass der Mittelstand nicht auf der Strecke bleibt. (David Striegel)
- StartUps in Südbaden entstammen häufig aus einem der folgenden Sparten:
- Medizintechnik & Life-Science (in Kooperation mit Pharma-Unternehmen),
- sowie Informationstechnik & Telekommunikation.
- Größter Kritikpunkt: Überbordende Bürokratie darf weder für StartUps noch für mittelständische Betriebe Hemmschuh für das wirtschaftliche Überleben sein!