s’Original regional – Mittwochstalk

Mittwoch, 07. April 2021 – 19:30 Uhr

Thema: Ausbaupotentiale & Markenbildungsprozesse im ländlichen Raum.

Gäste:

Hansjörg Mair,
Geschäftsführer Schwarzwald-Tourismus GmbH

Dr. Patrick Rapp, MdL
Vorsitzender Arbeitskreis Ländlicher Raum

Kilian Schneider,
Präsident des Badischen Weinbauverbands a.D.

Isabella Vetter,
Badische Weinkönigin a.D.

„s´Original regional“ am 07.04.2021

  • 19:30 – 21:15 Uhr.
  • 58 Teilnehmer (eingewählte Geräte) aus Tourismus, Weinbranche, Gastronomie, Kommunalpolitik (Gemeinde- & Kreisräte, Bürgermeister), CDU, MIT, JU und Senioren-Union.

Erkenntnisse der Diskussion:

  1. Die Marke „Schwarzwald“ bzw. „Black Forest“
  2. …liegt in Sachen Bekanntheit bundesweit auf Platz 6 hinter fünf Großstädten (Berlin, München, Hamburg, Frankfurt, Köln) und ist bundesweit zugleich führende Urlaubs-Destination.
  3. Eine Dachmarke „Baden-Württemberg“ wäre weltweit wesentlich weniger bekannt und eignet sich insofern auch nur begrenzt als Anknüpfung für die Vermarktung heimischer, südbadischer Produkte und Dienstleistungen.
  4. Der Aufbau von regionalen Marken wie z.B. „Südtirol“ mit einer großen Reichweite ist mit enormem Mitteleinsatz (dort: hoher zweistelliger Millionenbetrag) verbunden und bedarf jahrelanger Vorbereitung sowie umfangreicher Abstimmung mit allen Akteuren im Tourismus.
  5. „Weg vom Kirchturmdenken – hin zum Leuchtturmdenken!“ (Zitat).
  6. Wer am Markt bestehen will, muss gemeinsam mit allen Marken mit großer Reichweite an einem Strang ziehen – in Südbaden bedeutet dies, dass Produkte und Dienstleistungen verstärkt auch unter der Marke „Schwarzwald“ bzw. international unter „Black Forest“ vermarktet werden sollten.
  7. Dabei gilt es darauf hinzuweisen, dass dies nur eine ergänzende Möglichkeit sein kann, um für seine Produkte eine größere Reichweite zu erlangen.
  8. Kein Kaiserstühler oder Markgräfler Betrieb sollte nur mit der Marke „Schwarzwald“ werben (müssen), sondern weiterhin den Fokus auf die lokale/n Marke/n legen. Es geht vorliegend nur darum, größere Reichweite und einheitliches Auftreten der Region zu erreichen.
  9. Eine Möglichkeit zur Etablierung lokaler Marken ist es, den Blick auf Attribute wie besondere Qualität, Einzigartigkeit & Echtheit, Produktions- & Herstellungsweisen, auf Faktoren wie Landschaft, regionale Traditionen, im Alltag gelebte Werte (Weltoffenheit, Heimatverbundenheit, Zuverlässigkeit) etc. zu richten.
  10. „Wir müssen Kompetenzen bündeln!“
    Die Schwarzwald Tourismus GmbH z.B. hat mit vielen weiteren Akteuren im Tourismus das Kompetenzzentrum Tourismus in Freiburg gegründet. Die dadurch entstandenen Synergien gilt es auszubauen.
    D.h. es bedarf grundsätzlich einer engeren Zusammenarbeit und eines noch engeren Wissensaustauschs innerhalb des Tourismussektors in der Region. Das Kompetenzzentrum Tourismus ist offen für weitere Betriebe und Verbände, die sich beteiligen möchten, um gemeinsam von derartigen Bündelungen zu profitieren.
  11. Das Land BW hat andere Grundvoraussetzungen & Rahmenbedingungen als z.B. der Freistaat Bayern. Wir müssen eher über die „Region Schwarzwald“ am nationalen wie internationalen Markt partizipieren.
  12. Der Megatrend Digitalisierung ist gewiss nicht spurlos am Ländlichen Raum vorbei gegangen – aber letztlich ist alles eine Frage des Geldes. Auch hier gilt es, Synergie-Effekte zu generieren, um Finanzmittel noch nachhaltiger und zielgerichteter einzusetzen.
  13. Moderne Anwendungen und Informationstechnologien müssen in der täglichen Arbeit und der Vermarktung noch besser genutzt werden, um für die Zukunft bestmöglich aufgestellt zu sein. Hier wird auf die Bündelung von Kompetenzen (siehe oben) verwiesen (z.B. bezüglich eines einheitlichen Buchungssystems in der Region bei Übernachtungsgästen).

Fazit:

Strukturell gibt es noch viele Potentiale, touristische Themen zu bündeln.

„Nur gemeinsam sind die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen!“

„Gemeinsam“ = zwischen Kommunen, Privatanbietern, Schwarzwald-Tourismus, und den Entscheidungsträgern auf den verschiedenen politischen Ebenen (…).